Arbeitgebermarke im Gesundheitswesen stärken
Effektiv gegen Fachkräftemangel in Praxen und Kliniken dank guter Arbeitgebermarke
Hochglanzbroschüren, perfekt inszenierte Image-Videos, professionell gestaltete Websites – und trotzdem fehlt es an Bewerbern. Im Gesundheitswesen ist der Fachkräftemangel schon seit Längerem Realität. Doch mit einer fundierten Employer Branding-Strategie können Sie Mitarbeiter langfristig für sich gewinnen.
Heute genügt es nicht mehr, Anzeigen in Printmedien zu schalten, um vakante Stellen zu besetzen: Inzwischen dauert es vier bis sechs Monate, um eine offene Stelle in Gesundheits- oder Pflegeberufen zu vergeben. Neue Arbeitgeberkampagnen, die offen mit Stärken und Schwächen umgehen, sind gefragt. Denn vermeintlich mangelt es den Berufen im Gesundheitswesen – allen voran den Pflegeberufen – an Attraktivität. Darum sehen sich Unternehmen mit vielfältigen Herausforderungen konfrontiert, um Personal zu gewinnen und dauerhaft zu halten. Eine geschickt eingesetzte Employer Branding-Strategie mit gezielten Marketing-Maßnahmen hilft dabei.
Arbeitgebermarke: Richtige Positionierung durch Personalmarketing
Dass andere Berufsgruppen besser entlohnt werden, mag potenzielle Bewerber und Berufsanfänger insbesondere im Pflegebereich abschrecken. Sich häufig ändernde Dienstpläne und eine Vielzahl an Patienten mit unterschiedlichen Leiden gestalten den Alltag herausfordernd – aber auch abwechslungsreich.Umso stärker interessieren sich potenzielle Bewerber für ehrliche Einblicke und echte Mitarbeiter. Das ist ein essenzieller Aspekt, den Sie in Ihrer Employer Branding-Strategie hervorheben sollten. Denn im Gegensatz zur Arbeit in einem Industrieunternehmen bieten Berufe in Medizin und Pflege einen emotionalen und sinnstiftenden Mehrwert: Fachkräfte im Gesundheitswesen setzen sich gern für andere Menschen ein und reichen ihre helfenden Hände. Von den Patienten erfahren sie Dankbarkeit und Anerkennung.
Das vermittelte auch die Personalmarketing-Kampagne „Vorteile statt Vorurteile“. Im Jahr 2019 haben wir von Main-Post Corporate diese für das Klinikum Main-Spessart in Verbindung mit deren Bildungszentrum für Pflegeberufe umgesetzt. Darin erhalten angehende Auszubildende und Interessierte Einblicke in die Berufe der Gesundheitsbranche. Ausgespielt wurde die Employer Branding-Kampagne über die Kanäle der Mediengruppe Main-Post sowie in Form von Plakatwerbung im Landkreis Main-Spessart. Die Kampagne wurde vor allem mit Hilfe der Schüler des Bildungszentrums erstellt und durchgeführt. Dadurch stellt sie unverblümt ihre Sicht dar, was sich positiv auf angehende Bewerber auswirkte und zu einer großen Resonanz führte. Durch die Kampagne könnte sich die Arbeitgebermarke Klinikum Main-Spessart letztlich gezielt positionieren.
Medizinisches Personal fehlt – doch die Nachfrage steigt
Fachkräfte im Gesundheitswesen sind deutschlandweit rar. Seit Jahren beklagen Arbeitgeber fehlende Mitarbeiter an allen Ecken und Enden. Laut einer Umfrage des deutschen Krankenhausinstituts hatten im Jahr 2019 76% der Krankenhäuser Schwierigkeiten, vakante Arztstellen zu besetzen. Bundesweit waren demnach rund 3.300 Vollzeitstellen im ärztlichen Dienst frei. Im Pflegedienst ist die Situation noch prekärer: Die Techniker Krankenkasse spricht in ihrem Gesundheitsreport 2019 von knapp 40.000 unbesetzten Pflegestellen.Dabei gewinnt das Gesundheitswesen durch den Trend hin zu einer alternden Gesellschaft zunehmend an Bedeutung. Die Nachfrage nach Gesundheitsleistungen steigt. Gleichzeitig geht die Anzahl der Erwerbstätigen durch den demografischen Wandel im kommenden Jahrzehnt weiter zurück. Den bestehenden Fachkräftemangel wird das verschärfen.
Gezieltes Personalmarketing: die Arbeitgebermarke macht den Unterschied
Kliniken und Praxen sind nur dann erfolgreich, wenn dort qualifizierte und motivierte Mitarbeiter beschäftigt sind. Dazu trägt eine langfristige Employer Branding-Strategie bei. Als Teil des Marketings steht beim Employer Branding die Arbeitgebermarke im Mittelpunkt. Sie gilt es gezielt zu positionieren. Der inhaltliche Fokus liegt auf weichen Faktoren wie Unternehmenskultur und -identität. Zielgruppen sind dabei potenzielle, bestehende und ehemalige Mitarbeiter des Unternehmens. Employer Branding zielt nicht nur auf externe Marketing-Maßnahmen wie die Rekrutierung neuer Mitarbeiter ab. Genauso bedeutend sind die interne Attraktivität und damit die Mitarbeiterbindung.
Sieben Schritte zur Employer Branding-Strategie
Es dauert zwischen 18 und 36 Monate, bis sich eine Arbeitgebermarke in den Köpfen der Zielgruppe verankert. Gefragt sind also kreative Marketing-Ideen, die langfristig und beharrlich verfolgt werden. Folgende Schritte helfen Ihnen, eine passende Employer Branding-Strategie zu entwickeln:
- Holen Sie die Unternehmensführung mit ins Boot. Sie fungiert als Vorbild für die Mitarbeiter.
- Sorgen Sie für eine gute Zusammenarbeit zwischen Kommunikationsverantwortlichen, Marketing, Personalabteilung und Organisationsentwicklung.
- Analysieren Sie Ihre Zielgruppe, den Markt und die Wettbewerber.
- Identifizieren Sie die Position des eigenen Unternehmens.
- Überprüfen Sie, inwieweit Selbst- und Fremdbild Ihres Unternehmens übereinstimmen.
- Was macht Ihr Unternehmen einzigartig? Formulieren Sie drei bis vier aussagekräftige Botschaften. Kommunizieren und leben Sie diese.
- Legen Sie Kriterien und Kennzahlen für die Erfolgsmessung fest.
Wichtig ist, dass sich die Mitarbeiter mit dem Unternehmen und dessen Werten identifizieren. Für Sie als Unternehmen bedeutet das, Ihre Mitarbeiter früh in den Prozess einzubeziehen. Denn Mitarbeiter machen das Bild und damit die Strahlkraft einer Arbeitgebermarke aus.
Erfolgreiche Arbeitgebermarke: Authentischer Content ist King
Beim Employer Branding steht authentischer Content im Mittelpunkt. Die einzigartige Kultur des Unternehmens gilt es natürlich und glaubwürdig zu präsentieren. Einblicke in die Fachabteilungen oder den Operationssaal via Youtube, Instagram und Facebook verschaffen Bewerbern ein realistisches Bild. Auch 360-Grad-Panoramen oder 3D-Showrooms stellen eine Möglichkeit dar, Interessierte zu einem ersten Rundgang durch Ihr Unternehmen mitzunehmen. Authentizität ist dabei wichtiger, als sich perfekt in Szene zu setzen. Schichtdienst und körperliche Arbeit – wer das verschweigt oder beschönigt, macht sich unglaubwürdig. Mit Ehrlichkeit hebt sich Ihr Unternehmen dagegen von anderen Arbeitgebermarken ab.
Neben den sozialen Medien sind Karriere-Webseiten nach wie vor zentrale Anlaufstellen für potenzielle Bewerber. Daher müssen Sie auf verschiedene Zielgruppen eingehen – möglichst mit multimedialen Inhalten und einfach bedienbar. Das gelingt etwa, wenn Auszubildende in kurzen Videobeiträgen mit Begeisterung Einblicke in ihre Arbeit geben. Auch die Bezahlung während und nach der Ausbildung sollten Sie nicht verschweigen. Diese Konzeption aus Mitarbeitersicht macht Ihr Marketing authentisch. Die Kunst besteht darin, interne und externe Aktivitäten so zu präsentieren, dass ein stimmiges Bild entsteht.
Fazit: Ihr Gegenmittel gegen den Fachkräftemangel