Content-Seeding – So erhalten Ihre Inhalte noch mehr Reichweite
Content ist ein Erfolgsgarant im Marketing. Damit er unter die Menschen kommt, braucht es eine Content-Seeding Strategie
Inhalte können noch so gut sein, entscheidend ist, dass Sie damit Ihre Zielgruppen erreichen. Wie können Sie Ihre Inhalte gezielt verbreiten und sich dabei die Reichweite von Multiplikatoren zunutze machen? Und was hat das Ganze mit Löwenzahn zu tun? Antworten darauf liefert Content-Seeding, das gezielte Aussäen Ihrer Inhalte.
Löwenzahn – wenn sie einmal eine Gegend erobert haben, findet man die gelben Blüten und die Pusteblumenschirmchen überall. Man könnte sagen: Sie gehen „viral“. Die Samen werden vom Winde verweht, von Tieren mitgetragen oder vom Menschen weggepustet. Dann fliegen sie zum nächsten Ort, lassen sich nieder und sprießen erneut. Der Kreislauf beginnt von vorn und der Samen erobert weitere Gebiete. Ein Prinzip, das dem des Content-Seedings ähnlich ist: Im Rahmen des Content-Marketings werden Inhalte gezielt über verschiedene Kanäle digital ausgesät, um sie einer breiten Leserschaft zugänglich zu machen.
Warum braucht man Fliegeschirmchen? Ziele und Aufgaben von Content-Seeding
Aber für was wird Content-Seeding überhaupt benötigt? Reicht es nicht, Inhalte auf den eigenen Marketing-Kanälen zu präsentieren? Die Antwortet lautet: nein. Das Ziel von Content-Seeding ist zum einen, die Bekanntheit der eigenen Marke bei den relevanten Zielgruppen zu erhöhen. Zum anderen sollen Multiplikatoren und Influencer auf die Inhalte aufmerksam gemacht werden und diese weiterverteilen. So verbreitet sich der Content, wie die kleinen Fliegeschirmchen des Löwenzahns, immer weiter – quasi von alleine. Es wird nicht nur die Reichweite erhöht, sondern auch eine neue Zielgruppe erreicht. Gleichzeitig verbessert sich die Suchmaschinenoptimierung. Die Unternehmens-Website klettert im SEO-Ranking weiter nach oben. Für Sie als Unternehmen verbessert sich durch Content-Seeding im besten Fall auch Ihr Image.
Dem Wind überlassen oder selber pusten? – Passives vs. aktives Seeding
Beim passiven Content-Seeding publiziert das Unternehmen seine Inhalte auf den eigenen Marketing-Kanälen und vertraut darauf „gefunden zu werden“, etwa von Kunden, Geschäftspartnern oder Mitarbeitenden, die von sich aus die Kanäle wie Website oder Social Media aufsuchen. Ob sie die Inhalte teilen und verbreiten liegt dabei allein in ihren – und nicht i Unternehmens-Händen. Die Kosten für das Seeding sind relativ überschaubar, allerdings ist der Kommunikationserfolg wenig planbar.
Aktives Content-Seeding bietet hohe Chancen auf mehr Reichweite. Zudem können Unternehmen größeren Einfluss darauf nehmen, wohin der Content verbreitet wird. Die Botschaft wird von Unternehmen gezielt in Umlauf gebracht, etwa durch die Veröffentlichung der Inhalte auf anderen Kanälen als die eigenen. Dies können themenspezifische Websites wie Medien- und Branchenseiten oder Blogs sein. Auch Social Media-Marketing ist eine geeignete Möglichkeit, Themen in Umlauf zu bringen. Beispielsweise durch Influencer, die als Multiplikatoren die Themen an ihre eigenen Zielgruppen bzw. Follower herantragen. Beim gezielten Content-Seeding können Unternehmen auf spezialisierte Dienstleister zurückgreifen. Diese verfügen über bestehende Netzwerke und Kontakte zu entsprechenden Kanälen und Multiplikatoren.
Wo fängt Content-Seeding an? In 5 Schritten zu mehr Reichweite
Sie möchten Ihre Inhalte zum Fliegen bringen? Um Content-Seeding erfolgreich umzusetzen, gilt es fünf Schritte zu befolgen. Diese orientieren sich nah an den Bedürfnissen Ihrer Zielgruppe und deren Customer Journey. Diese Schritte bzw. Phasen heißen: Sensibilisieren, Verteilen, Interagieren, Vertiefen und Abschließen. Worauf es dabei im Einzelnen ankommt, verraten wir Ihnen im Folgenden:
1. Sensibilisieren
Zunächst gilt es beim Content-Seeding, das Interesse und die Neugierde Ihrer Zielgruppen zu wecken. Starten Sie dazu auf Ihren eigenen Kanälen (Owned Media) und veröffentlichen Sie hier Ihre Inhalte. Dafür bieten sich folgende Kanäle an: Ihre Website, hauseigene Social-Media-Kanäle, Newsletter, Events, Unternehmensmedien wie Magazine. Nutzen Sie Ihre eigene Reichweite, um den Samen Ihrer Content-Marketing-Strategie auszusäen.
2. Verteilen
Um die Verteilung Ihrer Inhalte weiter anzustoßen, gilt es weitere Menschen mit den gewünschten Themen zu erreichen. Nutzen Sie für das erfolgreiche Content-Seeding die Reichweite und Zielgruppen externer Kanäle, die zu Ihrer Content-Marketing-Strategie passen. Zu Owned Media kommen somit auch Earned und Paid Media hinzu. Earned Media umfasst etwa externe Social-Media-Kanäle. Diese gewinnen Sie für sich, in dem Sie Inhalte hier teilen, kommentieren, Beiträge reposten und somit Ihre Inhalte geschickt verbreiten. Influencer als Multiplikatoren bieten sich dabei besonders an, Ihre Inhalte mit zusätzlicher Reichweite zu versehen. Das belegt eine repräsentative Studie der Media Elements Group. Damit alleine ist es aber nicht getan: Einige Influencer lassen sich ihre Dienste bezahlen. Ohne Geld geht es letztendlich beim Content-Seeding also nicht. Paid Media, also die bezahlte Bewerbung beziehungsweise Verbreitung, bietet Ihnen die beste Möglichkeit, Ihre Inhalte gezielt zu veröffentlichen. Der große Vorteil: Sie können die Intensivität der Bewerbung, das Timing und das Umfeld passgenau bestimmen. So geben Sie die Flugrichtung und -reichweite Ihrer Content-Marketing-Maßnahmen vor.
3. Interagieren
Die Inhalte sind ausgesät: Schaffen Sie nun Sympathie und nehmen Sie den Dialog auf. So kann eine Bindung zu Ihren Zielgruppen aufgebaut werden. Ziel ist, durch Weiterempfehlungen eine noch höhere Reichweite zu schaffen. Beschäftigen sich die User mit Ihrer Marketing-Botschaft, entwickeln sie automatisch positive Emotionen mit Ihrem Unternehmen. Das kann beispielsweise mit Hilfe von Social Media, einer eigenen Kampagnen-Website oder Veranstaltungen gelingen. Der persönliche Austausch zu Ihren Zielgruppen ist für ein erfolgreiches Content-Marketing nicht zu unterschätzen. Schließlich kauft man seine Brötchen auch lieber beim sympathischen Bäcker, der einen immer freundlich begrüßt.
4. Vertiefen
Nachdem Sie eine emotionale Bindung aufgebaut haben, gilt es die Beziehung zu Ihren Zielgruppen zu vertiefen. Das geht über das Seeding von zusätzlichen Informationen. Durch gezieltes Content-Marketing auf Ihrer Website sollten Sie stetig neue Impulse setzen, damit sich Ihre Zielgruppe mit Ihren Angeboten auseinandersetzt. Dazu braucht es Content, den Sie entsprechend der Customer Journey Ihrer Zielgruppen aufbereiten. Beispielsweise mit einfachen, attraktiv dargestellten Informationen, sogenanntem „snackable Content“, mit dem sich Ihre Besucher gerne auseinandersetzen.
5. Abschließen
Ziel aller Content-Marketing-Maßnahmen ist es, aus Lesern Kunden zu machen. Damit Ihre ausgesäten Inhalte darauf einzahlen, sollten Sie immer einen Call-to-Action einsetzen. Also einen direkten Aufruf an den Leser, aktiv zu werden. Dies kann die direkte Möglichkeit sein, Ihr Angebot zu bestellen, weitere Informationen anzufordern, Begleitmaterial herunterzuladen, einen Termin auszumachen oder Kontakt aufzunehmen. Hilfreich in diesem Zusammenhang sind direkt im Content-Umfeld eingebundene Kontaktformulare oder Newsletter-Anmeldeoptionen. Diese machen es Ihren Besuchern einfach, dem Call-to-Action zu folgen. Begeistern Sie die gewonnenen Kunden anschließend mit Ihrem Leistungsangebot und Service. Damit steigt die Chance, dass diese Sie weiterempfehlen. Aus Kunden werden somit Influencer bzw. Multiplikatoren, die Sie in Ihrer weiteren Content-Marketing-Strategie auf der Suche nach weiteren Kunden für sich nutzen können.
Fazit: Bringen Sie Ihre Inhalte mit Content-Seeding zum Fliegen
Sie sehen, Inhalte zu kreieren ist das eine. Diese geschickt zu verbreiten das andere. „Content is king“, heißt es so schön. Dennoch bringt Ihnen ein noch so gutes Content-Marketing nichts, wenn niemand Ihre Inhalte liest. Deshalb muss man ergänzen: „Distribution is queen!“: Es ist essenziell, die richtigen Kanäle und Maßnahmen zu finden, um Ihre Inhalte gezielt zu verbreiten. Setzen Sie dazu auf Content-Seeding und nehmen Sie die Verbreitung Ihrer Inhalte selbst in die Hand. Vertrauen Sie dabei nicht allein auf Ihre eigenen Plattformen. Externe Kanäle wie Earned und Paid Media bieten enorme Chancen, die Reichweite Ihrer Inhalte zu steigern und den Content in neue Zielgruppen zu tragen. Damit steigt die Bekanntheit Ihres Unternehmens in ungeahnte Höhen – so wie sich auch die Schirmflieger des Löwenzahns unentwegt verbreiten.
unter Mitarbeit von Svenja Kordmann
Dieser Artikel ist Teil einer Kooperation mit der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt. Beteiligt sind 18 Studierende des Masterstudiengangs „Fachjournalismus und Unternehmenskommunikation“. Die Artikel erscheinen in loser Reihenfolge auf dieser Website.