Podcastaufnahmen machen nicht nur Spaß, sondern sind auch ein wichtiger Bestandteil einer guten Marketing-Strategie. Quelle: LightFieldStudios| gettyimages

Ohren auf! Wie Podcasts Ihr B2B-Marketing revolutionieren

Podcasts haben sich im Laufe der vergangenen Jahre zu einem immer beliebteren Medium entwickelt. Ob True-Crime oder Wissenspodcast – für Millionen Menschen gehören sie zum Alltag. Doch sie eignen sich nicht nur für eine neue Krimireihe oder ein Nachrichten-Update – erfahren Sie hier, wie Sie mit Podcasts auch Ihr B2B-Marketing reformieren können.

Podcasts als Chance im B2B-Marketing

Wie halten Sie Ihre Zielgruppe auf dem Laufenden? Mit Podcasts wird diese gezielt und umfassend über relevante Themen Ihrer Branche informiert. Seien Sie der Branchenexperte. Für die Zuhörerinnen und Zuhörer entsteht ein Mehrwert und damit eine positive Assoziation mit dem Unternehmen. Das Gesprochene vermittelt nicht nur Inhalte, sondern schafft auch Vertrauen und eine Verbindung zwischen Zuhörer und Unternehmen.

Firmen haben durch Podcasts die Möglichkeit, ihre Kompetenz zu zeigen. „Es ist wahrscheinlich, dass zukünftig noch mehr Zielgruppen erreicht werden und das Podcast-Universum in Bezug auf Themen und Demografie weiter diversifiziert wird“, beschriebt Olaf Mörk, Dozent, Speaker und Berater im internationalen B2B-Marketing, in seinem Buch „Proaktive Marketing- und Vertriebs-Impulse“.

Einfache Handhabung für Konsumenten

Podcasts lassen sich unkompliziert in jeden Alltag integrieren. Als on-demand-Medium entscheiden Zuhörer, ob und wann sie einen Podcast hören – auf dem Weg zur Arbeit, beim Sport, in der Mittagspause. Das sogenannte Nebenbei-Medium ist nicht aufdringlich. Im Vergleich zum Lesen oder Fernsehen muss man sich nicht aktiv konzentrieren. „Wir haben festgestellt, dass die Menschen anscheinend müde geworden sind, ständig nur auf ihr Display zu gucken“, erklärt Michael Krause, Geschäftsführer von Spotify Central Europe.

Das Medienunternehmen OMR hat in ihrer Podcast-Umfrage 2023 herausgefunden, dass 83 Prozent der 2.500 Befragten Podcasts wegen ihres „Informationswerts“ konsumieren. Ein Abonnement einer Podcast Plattform wie Spotify und Co. – wie es heute so gut wie jeder hat – reicht aus, um den Podcast zu hören.

Neuer Wind für Ihren Marketing-Mix

Laut einer Bitkom-Studie hält der Podcast-Boom in Deutschland an. 2016 haben 14 Prozent der Befragten (ab 16 Jahre) Podcasts gehört. Diese Zahl ist kontinuierlich gestiegen und liegt 2023 bei 43 Prozent.

Nach Angaben von Michael Krause sind Podcasts hierzulande so erfolgreich, weil das gesprochene Wort in Deutschland einen höheren Stellenwert habe als in anderen Ländern. „Dem gesprochenen Wort zuzuhören, hat bei uns Tradition. Das kommt auch aus unserer Historie: Nach dem Zweiten Weltkrieg waren die meisten Theater zerbombt. Dementsprechend haben auch die Radios mit den Hörspielen eine Lücke geschlossen“, betont er.

Die Seven.One Media GmbH hat nach der Nutzungsfrequenz gefragt: Demnach hören 13 Prozent der Befragen (14 bis 69 Jahre) mindestens einmal pro Woche Podcasts. Das sind neun Prozent mehr als 2018.

Beispiele erfolgreicher Unternehmenspodcasts:

  • Der „B2B Hero Podcast“ von marconomy beschäftigt sich mit Themen rund um Marketing, Vertrieb und Kommunikation. Die Folgen erscheinen zweimal pro Monat und enthalten neben Praxisbeispielen ebenso Expertenwissen.
  • Mit „Einblick. Zweiblick. Weitblick. Digital Enterprise Services im Gespräch“ bietet Siemens Informationen für industriellen Service. Die Experten, die ihre Fachkenntnis zu Herausforderungen und neuen Lösungsansätzen aus der Branche äußern, stammen entweder aus dem eigenen Unternehmen oder von extern.
  • Bei „Sales and Pepper“ spricht Moderator Dominik Klingberg mit erfolgreichen Gründern und Managern, um deren Wege kennenzulernen und Erfolgstipps an die Hörer weiterzugeben.

Eine Kombination aus wertvollen Informationen und Unterhaltung lässt Ihr Unternehmen authentisch wirken. Dies ist ausschlaggebend für den Erfolg des Podcasts.

Vorbereitung eines Podcasts

Im Vergleich zu anderen Marketingmaßnahmen, wie zum Beispiel Videos, besteht ein vergleichsweise geringer Produktions- und Distributionsaufwand. Inhalte müssen vorab klar definiert und Ziele sowie die Zielgruppe bestimmt werden. Mit einem unvorbereiteten Podcast schadet das Unternehmen seinem Image.

Wichtige Fragen, die sich das Unternehmen stellen sollte:

    • Wie viele Folgen sollen gemacht werden?
    • Was ist das Alleinstellungsmerkmal?
    • Welche Botschaften sollen transportiert werden?

In einem Redaktionsplan können Themen, Gesprächspartner oder der Erscheinungszyklus festgelegt und terminiert werden.

Jedes Unternehmen sollte sich zudem überlegen, welches Format sich am besten eignet:

  • One-man/One-woman Show: Ein Host gestaltet den Podcast im Alleingang
  • Dialog: Zwei Menschen unterhalten sich, zum Beispiel über ein fachliches Thema
  • Interview: Ein Gast wird zu einem bestimmten Themenkomplex befragt
  • Reportage: Ein Host ist für den Haupttext zuständig, während verschiedene O-Töne von Experten eingespielt werden

Auch hybride Formate, zum Beispiel ein Mix aus einer Reportage und einem Interview, sind möglich.

Um den Podcast nachhaltig im Gedächtnis der Hörer zu verankern, bieten sich ein einheitliches Intro oder Outro an. Durch den Einsatz immer wiederkehrender Elemente erhalten der Podcast und damit auch das Unternehmen eine Persönlichkeit.

Die einzelnen Podcast-Episoden sollten in sich stimmig und abgeschlossen sein. Was die Dauer betrifft, so sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Podcasts kennen keine festen Sendezeiten. Das macht sie so flexibel. Von kurzen Erklär-Folgen bis hin zu ausführlichen Experten-Gesprächen ist in der Podcast-Welt alles erlaubt. Werbung wird idealerweise thematisch sinnvoll integriert. Durch intelligent gewählte Shownotes funktioniert auch hier die Suchmaschinenoptimierung.

Wo ist das nächste Mikrofon?

Gerade in Nischenbranchen sind Podcasts wenig verbreitet. Der ideale Moment, sich zu positionieren. Unternehmenspodcasts im B2B-Bereich bieten sich dazu an, aktuelle branchenrelevante Entwicklungen anzubringen und zu diskutieren. Ein wertvoller Wissensaustausch entsteht. Sie können auf sich aufmerksam machen und sich als Experten positionieren.

Also, worauf warten Sie? Wo ist das nächste Mikrofon?

Von Mara Maria Müller

Dieser Artikel ist Teil einer Kooperation mit der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt. Beteiligt sind Studierende des Masterstudiengangs „Fachjournalismus und Unternehmenskommunikation“. Die Artikel erscheinen in loser Reihenfolge auf mainpost-corporate.de.

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